Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs überleben
Magenkrebs und Speiseröhrenkrebsüberleben

Auswahl der Reha-Klinik

Bei der Auswahl der Reha-Klinik sollten mehrere Kriterien und evtl. "strategische Überlegungen" berücksichtigt werden:

 

  • eigenes Krankheitsbild - die Klinik sollte über Einrichtungen und ausreichende Erfahrungen im Umgang mit genau meinem Krankheitsbild verfügen. Zwar wird mein Krankenhaus oder der Sozialdienst mir bereits eine Vorauswahl geeigneter Kliniken geben, aber es kann im Einzelfall sinnvoll sein, telefonisch in der Reha-Klinik anzufragen, ob mein Krankheitsbild auch tatsächlich umfangreich behandelt werden kann. In der Regel wird man Antworten erhalten wie "genau richtig" oder "eher nicht".
  • eigener Zustand - wenn ich recht fit bin (z.B. zur zweiten Reha), kann die weitere Umgebung der Klinik (z.B. See, Gebirge, sonstige bevorzugte Landschaft) eine Rolle spielen. Im Fall der ersten Reha (Anschlussheilbehandlung) oder wenn man aus anderen Gründen voraussichtlich kaum Zeit weit außerhalb der Klinik verbringen kann, sollte die weitere Umgebung eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
  • Entfernung - ein nicht zu unterschätzendes Kriterium im Hinblick auf Besucher! Mein Lebenspartner/in wird mich sicherlich auch besuchen kommen, wenn ich über hundert Kilometer weg bin, außer wenn gesundheitliche Gründe dies unmöglich machen. Vorsicht jedoch im Hinblick auf Freunde und Verwandte! Wenn am Wochenende das Wetter schön ist, kommt so mancher auf die Idee, "mal eben" einen kleinen Ausflug in diesen schönen Kurort zu machen. Und schon hat man jedes Wochenende durchgehend lieben Besuch, anstatt an diesen wenigen therapiefreien Tagen auch mal die Ruhe zu genießen oder die (sehr wichtige und von der Klinikleitung meist sehr gewünschte) Gemeinschaft mit den anderern Reha-Patienten zu pflegen. Also gut überlegen, wie weit man weg sein möchte, um wirklich seine Ruhe zu haben.
  • Infrastruktur / nahe Umgebung - hiermit sind die praktischen Aspekte in der unmittelbaren Umgebung der Klinik gemeint. Eine kleine Kurklinik mitten im Wald, abseits aller größeren Orte, mag nett sein, nützt mir aber wenig, wenn ich mal ein paar ganz bestimmte Lebensmittel, Pflegeartikel o.ä. kaufen möchte. Zudem können ein in der Nähe gelegenes Kino, ein paar nette Restaurants und eine interessante Fußgängerzone mit ein paar hübschen Läden  die Qualität einer Reha immens steigern, besonders wenn sie jederzeit zu Fuß und mal schnell eben in den Therapiepausen erreichbar sind. Tipp: Klinik in der Nähe des Stadtzentrums hat große Vorteile!
  • Klinikbeurteilungen - die findet man z.B. unter  www.klinikbewertungen.de. Natürlich darf man nicht jede Bewertung wörtlich nehmen. Man darf davon ausgehen, dass nur wenige zufriedene Patienten tatsächlich eine Bewertung und sogar Kommentare abgeben, dass aber jeder unzufriedene Gast seine Beschwerden gern ins Internet stellt. Zudem gibt es in jeder Rehaklinik Gäste, die auch an den allerbesten Dingen immer noch irgendwas zu meckern finden. Also besonders die sehr negativen Kritiken immer mit entsprechender Vorsicht genießen, gerade dann, wenn hauptsächlich über sehr unfreundliches Personal geschrieben wird. Meistens ist der betr. Beurteiler selbst das Problem.  Viele gleichlautende Beschreibungen können aber schon ein recht gutes Bild von den Stärken und Schwächen einer Klinik wiederggeben.
  • Nur als kleine Warnung: Thema Doppelzimmer! - es gibt tatsächlich ein paar ganz wenige Kliniken, in denen man völlig überraschend in einem Doppelzimmer mit anderen Patienten landen kann. Das sind meistens Uralt-Bauten, in denen die Zimmer schon früher als Mehrbettzimmer angelegt waren, und die noch nicht vollständig umgebaut sind. Es gibt aber auch ehemalige Luxus-Privatkliniken, in denen die Zimmer so groß waren, dass man sie heute als "Normalklinik" gelegentlich mit zwei Patienten belegt.       Erscheint manchem kaum vorstellbar, ist aber tatsächlich so. Deshalb im Zweifelsfall vielleicht vorher anfragen, ob ein EInzelzimmer garantiert ist.

 

 

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