Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs überleben
Magenkrebs und Speiseröhrenkrebsüberleben

vorbereitende Maßnahmen

Bereits einige Zeit vor dem Beginn der eigentlichen Therapie wird in den allermeisten Fällen ein mehrtätiger Klinikaufenthalt erforderlich, bei dem als Vorbereitung auf die nachfolgende Therapie folgende Maßnahmen erfolgen können:

 

  • Bauchspiegelung - mit endoskopischen Geräten wird unter die Bauchdecke geschaut, um sich ein noch genaueres Bild von der Situation zu machen (eigentlich noch Teil des Themas Diagnose)
  • Nahrungssonde einsetzen - zur Unterstützung der Ernährung während der späteren Therapie wird ein dünner Schlauch durch die Bauchdecke in den obersten Bereich des Dünndarms eingeführt und mit ein paar kleinen Stichen mittels Faden an der Bauchhaut fixiert. Das ist keine große Sache, und ich gehe später noch ausführlich auf die Sondenernährung ein. Die Sonde verbleibt in der Regel bis einige Wochen nach der späteren Operation bzw. Abschluss der Therapie
  • Verlegung eines Ports - zur sicheren und einfachen Gabe von Medikamenten während der Therapie wird im oberen Brustbereich (meistens unter dem rechten Schlüsselbein) eine Art kleiner Hohlkörper mit Membran direkt unter der Haut eingebracht. Dieser stellt später einen dauerhaften, sicheren Venenzugang dar, über den mit einer zeitweise verbleibenden Injektionsnadel intravenöse Medikamente verabreicht werden, ohne dass immer wieder neue Venenzugänge angelegt werden müssen. Der Port verbleibt längerfristig nach der Therapie, in meinem Fall sind z.B. 2 Jahre vorgesehen. Dies kann aber von Klinik zu Klinik oder Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt werden.

 

Diese Maßnahmen werden in der Regel gemeinsam in einer kleinen OP unter Vollnarkose stattfinden. Sie sind zwar in den nächsten Tagen noch leicht spürbar, verursachen aber keine starken oder länger anhaltenden Schmerzen. Die neu verlegten "Zugänge" sind auf Dauer schlimmstenfalls ein bisschen "lästig", behindern aber das tägliche Leben so gut wie gar nicht.

 

In den nächsten 2 Tagen wird der richtige Sitz der beiden Zugänge mit Untersuchungen in der Radiologie überprüft, es werden mehrere Blutuntersuchungen durchgeführt, und ich werde in der täglichen Pflege meiner Nahrungssonde unterwiesen. Dabei handelt es sich um einen Tupfer- und Pflasterwechsel sowie eine kleine Reinigung mit einem Wunddesinfektionsspray. Je nach persönlichem Befinden kann man das von nun an zu Hause täglich selbst erledigen, oder man nimmt dazu Hilfe (z. B. durch Lebenspartner oder Pflegedienst) in Anspruch.

In den verbleibenden wenigen Tagen in der Klinik wird mein Darm vorsichtig an die Sondennahrung gewöhnt. Zunächst in sehr kleinen Mengen Flüssigkeit, dann sehr langsam mit einer hochkalorischen Sondennahrung. Die Durchflussmenge wird in den nächsten Tagen (auch zu Hause) sehr vorsichtig gesteigert, parallel zur normalen Ernährung, und schon nach zwei Wochen stelle ich freudig eine leichte Gewichtszunahme fest.

 

Rückblickend würde ich jedem Patienten empfehlen, vor diesen Maßnahmen mit den Ärzten den Wunsch nach Verlegung einer Nahrungssonde (PEJ / PEG) anzusprechen. Dies macht die Zeit während und nach der Therapie hinsichtlich Ernährungszustand deutlich entspannter. Und oft bestätigen mir Mitpatienten, dass man das nur bekommt, wenn man frühzeitig und nachdrücklich danach fragt.

 

 

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© - Frank Maienschein 2017