Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs überleben
Magenkrebs und Speiseröhrenkrebsüberleben

körperlich wieder zu Kräften kommen

Sicherlich ist während der Therapie, z.B. bei den Informationsgesprächen, schon sehr deutlich geworden, wie wichtig eine gute körperliche Verfassung für den Erfolg der Behandlung ist. Mir haben die Ärzte sogar oft erklärt, dass ich das gute Überstehen der Maßnahmen ausschließlich meiner recht sportlichen Form zu verdanken hätte.

Wir wünschen uns zwar alle, dass wir die Krankheit mit der OP und der Chemo nun endlich überstanden haben, aber wir sollten dennoch in Betracht ziehen, dass es irgendwann viel später eventuell noch weitere Behandlungen in Form von Chemos oder anderem geben könnte.

Umso wichtiger ist es, die jetzige Zeit der Erholung zum Aufbau körperlicher Fitness zu nutzen.

 

Eine der Reha folgende Verordung von ambulantem Rehasport sollte unbedingt und so ausgiebig wie möglich genutzt werden. Dabei ruhig einen Kurs oder eine Sportart wählen, wo man richtig gefordert wird, möglichst bis an die Grenzen. Tut zwar erstmal weh, aber nach ein paar Wochen merkt man, dass die ständige Leistungsverbesserung richtig Spaß macht.

 

Während des Rehasports kann man dann schon Ausschau halten, wie man weiterhin Sport treiben möchte. Z.B. durch Anmeldung im selbigen Studio/Verein, und/oder durch Beitritt in eine Laufgruppe o.ä.

Dabei finde ich zwei Dinge wirklich hilfreich:

  • der Verein / das Studio sollte sehr einfach und schnell erreichbar sein, damit man ohne zu großen Aufwand jederzeit gern dahin fährt/geht.
  • die Mitgliedschaft sollte ruhig viel Geld kosten, denn das ist auf Dauer die beste Motivation, auch tatsächlich immer hinzugehen. Kneifen muss auch finanziell wehtun.

 

Ich habe nach der Erkrankung die besten Erfahrungen damit gemacht, den regelmäßigen Vereins- oder Studiobesuch (2x pro Woche) hauptsächlich mit leichtem Kraftsport (Gerätezirkel) zu verbringen und bis auf ein paar Minuten Aufwärmprogramm dort nicht auch noch zusätzlichen Ausdauersport zu betreiben. Grund: ein zu hoher Anteil an gleichzeitigem Ausdauersport ist sehr zeit- und energieraubend, und er zieht mir auch zu viele Kalorien aus dem Körper, mehr als ich essen kann. Zwei bis drei Runden in einem Gerätezirkel kann man aber ohne allzu große Anstrengung und ohne viel Zeitaufwand "mal eben" machen.

 

 

Etwas leichten Ausdauersport treibe ich gern noch am Wochenende, in Form von längeren Mountainbiketouren, schnellen Wanderungen oder einer Stunde Nordic Walking.

So ist es eine nicht zu anstrengende Ergänzung zum Kraftsport, und es macht auch noch sehr viel Spaß.

 

Zu all dem gönne ich mir mehr Schlaf als früher, und ich erlaube mir auch oft einen "faulen" Sofaabend. Genau so gut tut es, sich ganz bewusst mal einen ruhigen Tag auf der Sonnenliege zu machen. Die richtige Mischung zwischen sportlichen Aktivitäten und Ruhezeiten, verbunden mit einer möglichst ausgewogenen Ernährung, macht's.

 

All das bewirkt, dass ich mich nach nur einem Jahr körperlich wieder fast so fit fühlte wie lange vor der Erkrankung. Inzwischen, nach ein paar Jahren, fange ich sogar mit sportlichen Aktivitäten an, die neu für mich sind, z.B. Rennrad fahren.

 

 

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